In Alfred Döblins Berlin Alexanderplatz-Manuskript, das heute im Deutschen Literaturarchiv in Marbach liegt, fallen eingeklebte Zeitungsauschnitte und Fotopostkarten besonders ins Auge. Die Montage von Fakten und Dokumenten, von Alltäglichem und Ephemerem, lässt bereits das Manuskript als eine Collage der eigenen Gegenwart erscheinen. Döblins heute kanonischer Roman will 1929 nichts weniger als „die volle Wahrheit der wachsenden Siedlung Berlin […] zeichnen.“ Er tut dies, indem er unterschiedliche Medien integriert und neue Darstellungsverfahren erprobt. In dem Seminar wollen wir uns mit dem Roman selbst und seinen Verfahren, aber auch mit der frühen Hörspiel-Version und den Verfilmungen befassen: angefangen mit Phil Jutzis Fassung von 1930 bis hin zu Rainer Werner Fassbinders 14-teiliger Fernsehserie für den WDR (1980) und Burhan Qurbanis Aktualisierung aus dem vergangenen Jahr.

Bitte lesen Sie in Vorbereitung auf das Seminar Döblins Roman in einer Ihnen zugänglichen Ausgabe. Die Verfilmungen und die Forschungsliteratur werden über Moodle zur Verfügung gestellt.