Der Schriftsteller Victor Hugo nannte Orkane „die Nervenkrisen und Wahnsinnsanfälle des Meeres”.  Ab einer Geschwindigkeit von 75 km/h wird Wind zum Sturm und kann verheerende Schäden anrichten. Doch wie lassen sich natürliche Strömungen darstellen und auf welche vielfältigen Weisen wurde das Naturphänomen Wind in den Künsten bearbeitet? 

 "Kinaesthetic Empathy" beschreibt das Phänomen, die Bewegung von Stoffen auf der Gefühlsebene nachzuempfinden, wenngleich man sich im Stillstand befindet. So verspüren wir beispielsweise eine Leichtigkeit bei der Betrachtung der Gardinen im Wind.

Die Besonderheit von Natur, Raum und Bewegung kann auf unterschiedliche Weise gelehrt werden. Eine davon ist, sich dem Phänomenen der Betrachtung vor Ort zu nähern. Das Seminar „In den Wind” ist dabei eine besondere künstlerische Entdeckungsreise: In ortsgebundenen Analysen und Recherchen besteht die Motivation darin, eine enge Verknüpfung zwischen dem Erlernen fachlicher Expertise und der Arbeit im Team zu erreichen. Wir versuchen für den Wind und sein Dasein Bilder, Objekte und Ideen zu finden. In den Semesterablauf integriert sind Tagesexkursionen, die es ermöglichen, theoretisch erlernte Grundlagen durch direkte Anschauung zu überprüfen und zu diskutieren. In kurzen Ausflügen in die umgebende Natur und unkonventionellen Exkursionen in Wissenschaft und Kunst suchen wir nach verwandten Visualisierungsformen und erproben das Arbeiten im Freien. 

Die entstehenden Ideen und Fragestellung werden, bei künstlerischer Eignung, in grafischen Entwürfen umgesetzt und im öffentlichen Raum ausgestellt. 

Das Exkursionsprogramm wird zu Beginn des Semesters veröffentlicht.  

Seminar gemeinsam mit Prof. Asmani