Kommunikation in Organisationen funktioniert nicht immer reibungslos. Neben der angemessenen
und effektiven Kommunikation auf der Inhaltsebene, verlangt die Zusammenarbeit in Teams auch
reflektierte und verantwortbare Kommunikation im Hinblick auf die Beziehungsebene. Die Bera-
tungs- und Kommunikationstrainingspraxis hat dies längst erkannt: Feedback-, Konflikt-, Teamkom-
munikation und -entwicklung bzw. allgemein die Kommunikationskultur in Organisationen sind
Trendthemen am Markt. Dabei begegnen wir oft seltsamen Heilsversprechen und fraglichen Metho-
den. Auf der anderen Seite sind (organisations)kommunikationswissenschaftlich fundierte Trainings
zu effektiver, aber auch wertschätzender und kooperativer Kommunikation möglich, die Inhalte und
Methoden evidenzbasiert wählen. Im Modul werden Sie ein theoretisch fundiertes Trainingskonzept
zu einem selbst gewählten Themenbereich der Kommunikationskultur in Organisationen erarbeiten.
Lernziele des Moduls: Sie können (problematische) organisationsinterne Kommunikationspraktiken
theoretisch fundiert reflektieren, aus Sicht der gesprächsrhetorischen Kommunikation Handlungs-
empfehlungen ableiten und Trainings- bzw. Beratungsangebote für die Entwicklung von Kommuni-
kationsfähigkeiten in Organisationen machen.
Das Modul besteht aus drei Lehrveranstaltungen, die alle besucht werden müssen. Zusammen ad-
ressieren sie die zur Lernzielerreichung notwendigen Fähigkeiten und setzen dabei jeweils unter-
schiedliche Schwerpunkte:
In Seminar „Gesprächsrhetorische Grundlagen und Spezifika organisationsinterner Kommunikation“
lernen Sie das Feld der Gesprächsrhetorik sowie seine Anwendungskontexte im Rahmen der inter-
nen Organisationskommunikation kennen. In Gruppen werden wir jeweils unterschiedliche konkrete
kommunikationspraktische Herausforderungen in Organisationen fokussieren und unter die ge-
sprächsrhetorische Lupe nehmen. Theoretisch fundiert sollen dann zielgruppenspezifisch Trainings-
konzepte entwickelt werden, die die jeweilige Herausforderung bearbeiten und Lösungen für Orga-
nisationsmitglieder bereitstellen.
In der Übung „Methodik und Didaktik der Konzeption von Trainingseinheiten“ werden dazu anwen-
dungsorientiert (am eigenen Fallbeispiel) die Grundlagen der Konzeption von Kommunikationstrai-
nings erprobt. Sie pitchen die eigene Idee, erstellen einen Ankündigungsflyer zum Workshop (Grob-
konzept) und erarbeiten schließlich einen Ablaufplan, der das Feinkonzept beinhaltet und die Grund-
lage für eine Durchführung in der Praxis bildet. Durch kriteriengeleitete gemeinsame Reflexion und
Peer-Feedback der Ideen erfahren Sie so die Grundlagen effektiver methodisch-didaktischer Trai-
ningskonzeptionen.
In der Übung „Körper–Stimme–Haltung. Wirkungspotentiale für Trainer*innen“ (A. Müller) stehen Atem, Stimme
und Körperarbeit als wesentliche Trainer*innenkompetenzen im Fokus. Auch hier liegt der Schwer-
punkt auf Hörverständlichkeit und Sprechpraxis, wobei Sie die Gelegenheit bekommen, Ihre eigenen
rhetorisch-kommunikativen sowie analytischen Fähigkeiten zu schulen.
- Dozent/in: Henriette Mehlan