Die Bildhauerei der modernen Avantgarden wandte sich auf eindrückliche Weise von der Aufgabe der Repräsentation (idealisierter) menschlicher Körperlichkeit ab. In der Auseinandersetzung mit Material, Raum und Zeit schufen die Bildhauer*innen diverse dreidimensionale Objekte nach Konzepten, die das Handwerkliche dem künstlerischen Ausdruck unterordneten – ohne ersteres zu verleugnen.

Die Entwicklung der Bildhauerei von der klassischen Moderne bis in die Gegenwart hinein zeigt sich dabei als oft raumgreifende, mit Materialen experimentierende Auslotung der Genregrenzen zwischen Skulptur und Installation.

Dieses Seminar beleuchtet verschiedene thematische Aspekte der modernen und zeitgenössischen Bildhauerei wie Geschlechterdarstellungen, Oberflächenfaszinationen, Raumkonzepte und Abstraktion mit einem Fokus auf ausgewählte Bildhauerinnen, ihrer Werke, ihrer Produktionsbedingungen und ihrer Rezeption.

Durch Beschreibungs- und Analyseübungen wird in die Besonderheiten der kunsthistorischen Auseinandersetzung mit dreidimensionalen Werken eingeführt und die Probleme und Problemlösungen der modernen und zeitgenössischen Skulptur ausgelotet.