In Zeiten verschärfter gesellschaftlicher Auseinandersetzungen um Fragen von Privilegiertheit und Diskursmacht gerade auch im Zusammenhang fortdauernder rassistischer Diskriminierungen und historischer Deutungskämpfe um die koloniale Vergangenheit ist es wichtig, über geeignete theoretische Werkzeuge zur Reflexion und zur Intervention in diese Debatten zu verfügen. Postkoloniale Theorie reflektiert die Vergangenheit kolonialer Verhältnisse, ihr Weiterwirken in der Gegenwart und die Aussichten für mögliche Zukünfte. Die Veranstaltung präsentiert wichtige Ansätze der postkolonialen Theorie von Autorinnen und Autoren wie Edward Said, Gayatri Chakravorty Spivak, Dipesh Chakrabarty oder Homi K. Bhabha und stellt sie zur Diskussion. Berühren werden wir auch benachbarte Debatten der Critical Race Theory und der Critical Whiteness. Die spezifische Gemengelage in Deutschland werden wir unter Rückgriff auf einige ausgewählte literarische Beispiele, in denen postkoloniale Theorie eine Rolle spielt, beleuchten.