Sprachkontakt kann dazu führen, dass sich Sprachen verändern. Die Ergebnisse sind dann irgendwann in Wörterbüchern und Grammatiken nachlesbar. Bis es soweit ist, variieren die neuen, „entlehnten“ sprachlichen Einheiten aber mit den alten, „autochthonen“. Diese Variation hängt in der Regel mit sozialen und situativen Faktoren zusammen – manche SprecherInnen neigen stärker und in manchen Situationen besonders stark zur neuen Variante, andere tun dies weniger. In diesem Seminar widmen wir uns aktuellen Kontaktsituationen des Polnischen, Russischen, Tschechischen und Ukrainischen, z.B. dem Schlesischen in Polen und dem Suržyk in der Ukraine. Nach einer Einführung in die Kontaktlinguistik werden wir mit authentischem Sprachmaterial empirisch arbeiten und dabei variationslinguistische Zugänge zur Kontaktlinguistik kennenlernen.