Karl der Große (geb. 747/48, gest. 814) war einer der bedeutendsten Herrscher des Mittelalters. Ihm gelang es, nach dem Untergang des Römischen Imperiums ein großes, zahlreiche Völker und Kulturen umspannendes Reich unter sich zu vereinen. Sein Hof diente nicht nur als politisches Machtzentrum, sondern gleichfalls als kulturelles Zentrum des Reiches. Zahlreiche Gelehrte der Zeit, darunter Alkuin und Einhard, waren hier versammelt. Sprache und Literatur, Bildung und Wissenschaft genossen hier ein hohes Ansehen.
Damit einher ging eine Blütezeit der Kunst, die sich nicht nur in der Architektur, beispielsweise seiner Pfalz in Aachen, sondern ebenso in der Buchmalerei und Elfenbeinkunst sowie in der Goldschmiedekunst und im Bronzeguss zeigte. Was wissen wir über die Kunst am Hof Karls des Großen? In welchem Verhältnis stand sie zu vorausgehenden und nachfolgenden Epochen? War sie Ausdruck des politischen und religiösen Selbstverständnisses Karls des Großen und in welchem Verhältnis stand sie zu den herausragenden Persönlichkeiten des Hofes?
Diesen und weiteren Fragen will das Seminar anhand von Beispielen der überlieferten Architektur und materiellen Kultur, ergänzt um Schrift- und Bildquellen, nachgehen.
- Dozent/in: Vera Henkelmann