Die Restaurierung hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem spezialisierten Forschungszweig entwickelt, der sich z.B. mit der Erforschung künstlerischer Techniken und Arbeitsprozesse, Quellenkunde, ethischen Fragen oder der Entwicklung und Verbesserung spezialisierter Behandlungsmethoden befasst. Trotzdem bleibt die praktische Umsetzung der Maßnahmen am Objekt selbst oder seiner Umgebung ein wesentlicher Bestandteil der Tätigkeit.

Für die Beurteilung eines Kunstwerkes ist Voraussetzung, seine Entstehung und Materialität mit allen späteren Veränderungen sowie in seiner ideellen Bedeutung zu erfassen. Einer/einem Restaurator*in stehen dabei neben der präzisen Beobachtung verschiedenste naturwissenschaftliche Untersuchungsmethoden zur Verfügung, bei Bedarf auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftler*innen. Dabei muss zwischen einer kurzen Zustandserfassung zur Ermittlung des dringenden Restaurierungsbedarfes oder einer fundierten technologischen Erfassung bis hin zu mehrjährigen Projekten zu einem einzelnen Werk oder Künstler unterschieden werden.

Dieser Kurs möchte mit Fallstudien und praktischen Übungen an die Erfassung eines Kunstwerkes (Schwerpunkt: Leinwandgemälde) in seiner materiellen Beschaffenheit heranführen und Möglichkeiten einer Zusammenarbeit zwischen Kunsthistoriker*innen und Restaurator*innen aufzeigen.

Je nach Pandemiesituation sind verblockte praktische Übungen zusammen mit Dr. Thilo Habel in der Kustodie der Universität Greifswald sowie im Depot des Pommerschen Landesmuseum geplant. Für die Bewertung kann eine schriftliche Hausarbeit oder ein im Kurs präsentiertes Referat zu einem relevanten Thema ausgearbeitet werden.