Von Josef Albers gibt es ein bemerkenswertes Zitat: „Was hier zuerst und zuletzt zählt, ist nicht das sogenannte Wissen, sondern das Schauen, das Sehen. Sehen – gepaart mit Phantasie – meint hier ein Schauen wie in Weltanschauung.“

Dieser Satz stammt aus der Einleitung seines berühmten Buches „Interaction of Color“, die in der Originalausgabe 1963 in Yale erschien. Dabei handelt es sich vielleicht um die bedeutendste Farbenlehre seit Goethe, die sich nicht nur an den Künstler und den Kunsthistoriker richtet, sondern an jeden Betrachter. Die Farbenlehre verdankt sich Erkenntnissen, die anhand des konkreten Sehens gewonnen wurden.

Im Seminar soll ein Bogen von dem Bauhaus-Künstler Josef Albers von seiner Grundlehre, seinem Wirken am Black Mountain College in Amerika, seiner Fotografie, den Glasbildern, den graphisch-tektonischen Arbeiten, den Strukturalen Constellationen bis hin zu seiner „Homage to the Square“-Serie, der „Interaction of Color“, seinen „Murals in New York“, aber auch zu seinen berühmten Schülern Robert Rauschenberg, Richard Serra und John Cage gespannt werden.