Noch jede der 14 Documenta-Ausstellungen wurde von Fachpresse und -publikum heiß diskutiert, noch jede Ausstellung danach als weltweit größte und erfolgreichste Ausstellung zeitgenössischer Kunst gefeiert. Auch im Vorfeld der im Sommer anstehenden documenta 15 gibt es bereits Kontroversen, Zweifel, Aufregung. Gesellschaftlich relevante Fragen stellen sich hier gebündelt: Wie nachhaltig ist eine solche Ausstellung der Superlative trotz Nachhaltigkeitskonzept? Wie innovativ geht das Künstlerkollektiv ruangrupa an ihre kuratorische Aufgabe heran? Wie autonom darf/kann die künstlerische Leitung agieren und wie sollte mit streitbaren künstlerischen Positionen umgegangen werden?
Nach einer Einarbeitung in die historische Komponente der bisherigen documenta-Ausstellungen und der Auseinandersetzung mit Konzepten einzelner Kuratoren und (in frühester Vergangenheit dann auch) Kuratorinnen, begeben wir uns in diesem Seminar in eigene künstlerische Forschung: Aufgabe wird es sein, die Diskussionen um ausgewählte Aspekte der documenta zusammenzutragen, zu visualisieren und in ein Ausstellungskonzept einzubetten. Grundlagen der Ausstellungs- und Museumsforschung (Kuratieren, Vermitteln, Gestalten) werden so angeeignet und angewandt.
Voraussichtlich mit 2-Tagesexkursion nach Kassel am So. 17.07.22 und Mo. 18.07.22
Freitags, 12 bis 14 Uhr
- Dozent/in: Alessa Paluch