For what is Nature? Nature is no great mother who has borne us. She is our creation. It is in our brain that she quickens to life. Things are because we see them, and what we see, and how we see it, depend on the Arts that have influenced us.

(Oscar Wilde, The Decay of Lying)

Land Art als Kunstrichtung entwickelte sich in den späten 1960er Jahren. Als späte Folge der Auflösung des Werkbegriffs arbeiteten die Künstler auf einmal in und mit dem neuen Medium der Landschaft, ohne es wie in der Landschaftsmalerei lediglich zu reflektieren. In oft entlegenen und schwierig zugänglichen Gebieten wie in Gebirgen oder Wüsten griffen sie durch Zeichensetzungen verschiedenster Art und Dimension mehr oder weniger stark in die Natur ein. Zumeist war diesen Installationen eine eher kurze Lebensdauer beschieden, nur Zeichnungen, Fotografien oder Filme geben Zeugnis von ihrer Existenz ab. Vor allem Andy Goldsworthy, Christo und Jeanne-Claude, Walter De Maria, Michael Heizer, Dennis Oppenheim, Robert Smithson und Richard Long gehören zu den frühen Protagonisten der Land Art. Sie entwarfen riesige Skulpturen, oftmals in der gleichen Größe wie die sie umgebende Landschaft. In der Regel wurden Schrift und Fotografie dokumentarisch, aber auch inszenatorisch in diese Installationen einbezogen. Die Entwicklung der Land Art war eng mit der anderer Kunstströmungen wie Minimal Art, Concept Art und Process Art verbunden. Die Erweiterung des Kunstbegriffs wie auch die Kritik an Institutionen und die Vermarktung von Kunst waren wichtige Wurzeln für die wiederaufkeimende Auseinandersetzung mit der Natur in anderer Form. Diese Ideen entstanden nicht zuletzt gleichzeitig mit der ökologischen Bewegung.