Zentraler Gegenstand der Lehrveranstaltung sind ausgewählte Einzelbauten
und Bauensembles aus der Früh- und Hochphase des Klassizismus, die als
Schlüssel- und Hauptwerke ihrer Zeit, Gattung und namhaften Schöpfer
eine herausragende Stellung in der Architekturgeschichte Deutschlands
einnehmen. Nicht wenige dieser Bauwerke, wie etwa das Brandenburger Tor
in Berlin oder das Römische Haus im Weimarer Ilmpark, haben längst einen
ikonischen Status erlangt, der weit über ihre kunstgeschichtliche
Bedeutung hinausweist, indem sie zu international bekannten, Länder und
Epochen übergreifenden Wahrzeichen wurden. Jedoch werden auch weit
weniger prominente Bauten aufgrund ihrer architekturhistorischen
Relevanz mit einbezogen und behandelt. Der Fokus bei Vorstellung dieser
für den Klassizismus beispielhaften Architekturen wird besonders auf der
Rezeption und Neuinterpretation der antiken Baukulturen liegen, d. h.
wie bei ihnen auf kreative und innovative Weise das wieder entdeckte
baukulturelle Erbe der Antike adaptiert und modifiziert zur Anwendung
und Umsetzung gelangte. Gerade durch diese Schwerpunktsetzung
korrespondiert das Seminar thematisch-inhaltlich aufs Engste mit der am
Montag stattfindenden Lehrveranstaltung zu den Säulenordnungen.
- Dozent/in: Michael Lissok