Romanische und gotische Backsteinbauten des Zisterzienser-Ordens gehören zu den bedeutenden Leistungen und Höhepunkten der mittelalterlichen Baukultur in den historischen Landschaften der Mark Brandenburg, Mecklenburgs und Pommerns. Während des späten 12. Jhs. und im 13. Jh. hatten die Zisterzienser wesentlichen Anteil an der Herausbildung und Etablierung des Backsteinbaus im gesamten Ostseeraum, indem sie z. B. als Vermittler von neuartigen Baumethoden und Bautypen fungierten. Neben ordensspezifischen Besonderheiten bzw. Merkmalen weisen zisterziensische Klostergebäude der Hoch- und Spätgotik auch Züge auf, die von einer Rezeption anderer, eben nichtmonastischer Architekturtendenzen und Baugruppen zeugen. Ebenso bedeutsam ist bzw. war bei etlichen Ordens-Niederlassungen deren Ausstattung mit Schöpfungen der bildenden Künste und des Kunsthandwerks gewesen. Darunter befinden sich etwa Wandelaltäre / Retabel, Triumphkreuzgruppen, Sakramentshäuser und Glasmalereien, die zu den herausragenden Werken ihrer Zeit und Gattung zählen. Hinzu kommen Grab- und Gedächtnismale, von denen es an vielen Klosterorten nur noch einen Restbestand gibt, während einige andere Klosterstätten mit ihrem Objektfundus einen repräsentativen Querschnitt spätmittelalterlicher Sepulkral- und Memorialkultur bieten.

Dieses Seminar ist mit einer sechstägigen Exkursion verbunden, die u. a nach Rostock, Bad Doberan, Chorin und Dargun führen wird, um die betreffenden Einzelbauten, Bauensembles und Kunstwerke im Original noch näher und besser kennenzulernen.