Was machen wir mit Bildern und was machen Bilder mit uns? Ausgehend von der grundlegenden Frage nach dem, was ein Bild ausmacht, haben es sich die Visual Culture Studies und die deutsche Sonderform Bildwissenschaft zur Aufgabe gemacht, die visuelle Kultur in ihren historischen und gegenwärtigen Ausprägungen unter (rezeptions-)ästhetischen und sozialen Bedingungen zu untersuchen. Die Kunstgeschichte – in ihrem Selbstverständnis als Schule des Sehens – kann dabei den an Kunst geschulten analytischen Blick gewinnbringend auf außerkünstlerische Bilder werfen und diese in ihrer kulturellen Bedeutung und Tradition reflektieren: Sind Selfies klassische Selbstporträts? Wann ist ein Musikvideo Kunst? Was sehen wir, wenn wir netflixen? Warum haben offensichtlich unrealistische Werbebilder die Macht, zum Kauf zu animieren – oder Essstörungen hervorzurufen?
In diesem Seminar setzen wir uns mit Grundlagentexten von Theoretiker*innen der Bildwissenschaft und der Visual Culture Studies auseinander und wenden deren Konzepte, Leitideen und Thesen auf ausgesuchte künstlerische und nicht-künstlerische Bilder an. Vorausgesetzt wird die Bereitschaft, die bereitgestellten Texte zu lesen. Die Lektürebesprechung und -diskussion wird einen großen Anteil der Seminarsitzungen ausmachen.
- Dozent/in: Alessa Paluch