Gärten in Europa sprechen, mindestens seit der Antike, grundlegender als Architektur, das Innere des Menschen an und sind der Ort, der außerhalb des alltäglichen Lebens liegt. In Gärten meint man das Ideal des menschlichen Lebens finden zu können. Dieser umfassend schöne, anregende Ort in verschiedenen europäischen Regionen sowie kunst- und architekturhistorischen Epochen soll im Seminar vorgestellt werden. Wir wollen mit der Frage beginnen, welches Euer schönster Garten ist: der „Sommerferiengarten“ bei der Großmutter, mit alten Obstbäumen und Wiese zum Daliegen und Träumen? Die Wallanlagen draußen vor der Uni, die durch das Ermöglichen verschiedener Blicke auf Greifswald die Verbundenheit mit dem Studienort und der ersten eigenen Selbstständigkeit aufzeigen? Oder ist es der Jardin du Luxembourg in Paris, wo man auf grünen Stühlen sitzend zum ersten Mal Simone de Beauvoir liest und davon träumt, in die Welt aufzubrechen?
Wir wollen uns dem Thema Garten beschreibend, zeichnend und lesend nähern. Es können Seminararbeiten angefertigt und Vorträge gehalten werden. Ich werde Euch einen Überblick über die Geschichte der Gartenkunst in Europa vermitteln. Wir wollen den Botanischen Garten in Greifswald besuchen und eine Literaturverfilmung anschauen.