Soziale Organisationen – seien es NGOs, Vereine, Bürgerinitiativen, Städte, Gemeinden oder Kulturbetriebe – sind in hohem Maße auf freiwillige Mitgliedschaft und Unterstützung angewiesen, da sie in der Regel nur über knappe finanzielle Ressourcen verfügen. Zudem verfolgen sie zumeist das Ziel, für ein bestimmtes gesellschaftliches Anliegen in der breiten Bevölkerung Bewusstsein zu schaffen und diesbezüglich Einstellungs- sowie Verhaltensänderungen herbeizuführen. Kampagnen dienen in diesem Kontext als ideales Instrument, um durch öffentliche Kommunikation Bekanntheit und Aufmerksamkeit herzustellen, Menschen zu mobilisieren und beispielsweise zu Partizipation, Spenden oder prosozialen Verhalten anzuregen.

Die Vorlesung bietet vertiefende Einblicke in die Kampagnenkommunikation für soziale Organisationen. Beleuchtet werden Grundlagen des Kampagnenmanagements, der Verbreitung, Wirkung und Evaluation von Kampagnen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Vermittlung verschiedener Strategien der Kampagnenkommunikation und ihrer Effekte, etwa Thematisierung (Strategie) und Agenda-Setting (Effekt), Gain/Loss-Framing und kognitive Verarbeitung/Schemata, Storytelling und heuristische bzw. systematische Informationsverarbeitung, Personalisierung und parasoziale Interaktion. Inwiefern die vorgestellten Strategien in der Praxis zur Anwendung kommen und unter welchen Bedingungen sie die gewünschten Effekte erzielen, wird im Rahmen der Vorlesung interaktiv anhand von Praxisbeispielen analysiert und diskutiert.