Wolken – Nebel– Rückenfiguren? Oder: Wie lässt sich im Jahr 2024 eine Ausstellung zu Caspar David Friedrich (noch) kuratieren?

Das bevorstehende Friedrich Jahr 2024 rückt unübersehbar ins Bewusstsein. So sind klassische Kunstausstellungen in den Museen in Hamburg. Dresden, Berlin, Greifswald und an vielen anderen Orten mehr geplant. Ziel dieses Projektseminars soll sein, welche Themen bei Friedrich für eine Ausstellung jenseits des mainstreams, also der klassischen Ausstellung der Werke, interessant sein könnten und welche Medien wie Fotografie oder auch Wissenschaftsgeschichte dabei spannend sein könnten. Zum Beispiel bietet das Archiv des CDFI zahlreiche zu problematisierende Archivalien zur Friedrich-Forschung aus der Zeit des Nationalsozialismus wie etwa Briefe aus der Kunsthandlung Gurlitt. Auch die Wiedergabe von Mooren findet sich bei Friedrichs Gemälden immer wieder, der damit Landschaften im „Urzustand”, also vor dem Beginn des Anthropozäns dargestellt hat, was für die gegenwärtige Klimadiskussion sehr interessant ist. Und schließlich stellt sich die Frage der Umsetzung solcher Ideen: Welche Orte etwa könnten sich mit solchen Ausstellungen bespielen lassen? Gedacht ist zum Beispiel an Konzepte wie eine Friedrich-Infobox. Auch der untere Pavillon der Biologischen Forschungsstation der Universität auf Hiddensee könnte ein solcher Ort für eine Ausstellung sein. Aber auch reine Internet-Ausstellungen wären planbar.  

Hier sind Sie kunstpraktisch und -theoretisch gefordert. Mit direkten Bezügen zu den Bildern und dem Archiv des CDFi werden Sie angeleitet, Ihre zeitgemäßen Antworten zu finden und etwa fotografische oder sonstige Inszenierungen entstehen zu lassen. Die Idee ist, das einzelne Studierende oder kleine Gruppen jeweils eine eigene Ausstellungsidee mit den entsprechenden Exponaten entwickeln. Das Seminar beruht auf einer Zusammenarbeit der Lehrstühle Kunstgeschichte und Neue Medien u. Angewandte Grafik und ist offen für Studierende beider Sparten. Die anderen Veranstaltungen werden von Jo Zynda und Eva Castringius durchgeführt.

Die Veranstaltung findet montags 18-20 Uhr vor Ort oder online statt. Dazu werden noch genauere Informationen eingestellt.