Das Mittelalter wird seit Jahrhunderten propagandistisch als eine finstere Epoche dargestellt, in der die Kirche in jeden Lebensbereich des Menschen vordrang und das zutiefst abergläubische Volk „durch Glockengeläut einlullte” (Heinrich Heine). Nicht zu vergessen ist die Darstellung der überhöhten Frauenfeindlichkeit in Kirche und Gesellschaft. Die Lehrveranstaltung will mit allen Mythen und Halbwahrheiten aufräumen. Im Vordergrund steht die Frage, was wir über die Lebenswirklichkeit der einfachen Menschen im Mittelalter wirklich wissen. Wie wurden die Frömmigkeit und der religiöse Alltag abseits der großen Politik geprägt? Warum hat das Mittelalter ein solch schlechtes Image? Es werden keine Vorkenntnisse vorausgesetzt.