Sakralbauten der Backsteingotik gehören zu den herausragenden Zeugnissen der mittelalterlichen Baukultur im Ostseeraum. Diese Lehrveranstaltung hat die Pfarr- und Klosterkirchen sowie Hospital-, Wallfahrts- und Sühnekapellen in den Hafenstädten und küstennahen Gebieten des sogenannten „Wendischen Quartiers“ der Hanse zum Thema. Innerhalb dieses breiten Spektrums werden exemplarische Bauwerke nach typologischen Gesichtspunkten sowie nach ihren stil- und formprägenden Parametern beschrieben, befragt und analysiert. Die Bedeutung und Stellung der Bauwerke in Relation zu bestimmenden Entwicklungstendenzen, Strömungen und wechselnden Leitbildern im architekturhistorischen Kontext von rund drei Jahrhunderten (ca. 1250 - 1550) sind herauszuarbeiten und aufzuzeigen. Besondere Beachtung wird hierbei den Gemeinsamkeiten zu schenken sein, die unterschiedliche Architekturlandschaften und -familien miteinander verbindet, wie auch den lokal- und regionalspezifischen Sonderentwicklungen und -formen, welche es besonders in den Spätphasen der Backsteingotik im Norden gegeben hatte.          

Dieses Seminar ist mit einer fünftägigen Exkursion verbunden, die u. a nach Bad Doberan, Barth, Kenz, Stralsund, Rostock und Wolgast führen wird, um die beispielhaften Einzelbauten und Bauensembles im Original noch näher und besser kennenzulernen.