Wenn Kunstkritik nicht als reiner Kommentar, einseitige Empfehlung oder schön geschriebene wissenschaftliche Abhandlung daherkommt, dann kann sie durchaus ihre Kernaufgabe – das Kontextualisieren von Kunst auf sprachlich ansprechendem Niveau – zu einem wahren Lese-Vergnügen machen. Dabei kommt der Kunstkritik die schwierige Aufgabe zu, ein (starkes) Urteil über ein eigentlich nur im direkten Angesicht zu erfahrendes Kunsterlebnis nachvollziehbar zu machen. Für dieses Projekt-Seminar steht insbesondere der kommunikative und vermittelnde Aspekt der Kunstkritik im Mittelpunkt. Im CDF-Jubiläumsjahr 2024 wird in Greifswald auch viele zeitgenössische Kunstwerke zu sehen sein, über die zwangsläufig ein Urteil gefällt werden wird – und wir werden unseren Senf dazugeben.

Dieses Projektseminar führt sowohl theoretisch als auch praktisch in die Kunstkritik ein. Zu Beginn wird durch intensive Textanalyse verschiedenen Ansätzen, Theorien und Konzepten der Kunstkritik begegnet, um dann selbst kritisch schreibend tätig zu werden.

Zwei Workshops der renommierten Kunstkritiker*innen Kito Nedo (Süddeutsche Zeitung u.a.) und Julia Grosse und Jörg Heiser (Contemporary&, frieze, u.a.) dienen durch den Einblick in die spezifische Perspektive und Arbeitsweise der Genannten zur Reflexion des eigenen Standpunkts und zur Professionalisierung des literarischen Ausdrucks.

Das Seminar und die Workshops begleitend verfassen die Studierenden eigene Kunstkritiken zu zeitgenössischer Kunst in Greifswald, die anschließend in einer eigens konzipierten Publikation veröffentlicht werden.

Die Teilnahme an den zwei Workshops (Fr., 31.05. – Sa., 01.06. und Do., 27.06. – Fr., 28.06.) ist obligatorisch.