Ausgehend von unserer Arbeit als Kunstvermittlungsteam des KINDL – Zentrum für
zeitgenössische Kunst in Berlin, gibt das Projektseminar „Kunstvermittlung“ eine praxisnahe
Einführung in diesen Arbeitsbereich und lässt die Studierenden eigene praktische
Erfahrungen sammeln. Als eines der wichtigen Häuser für zeitgenössische Kunst in Berlin
bietet das KINDL mit sechs bis sieben Ausstellungen pro Jahr und einem eigenen
Kunstvermittlungsraum vielfältige Möglichkeiten zum Experimentieren. Wir als
Kunstvermittlungsteam des KINDL gewähren Einblick in unsere Leitgedanken und
Arbeitsweise und lassen die Teilnehmenden weiterführend eigene Arbeits- und
Herangehensweisen einbringen.

Während einer zweitägigen Blockveranstaltung an der Universität Greifswald fragen wir: Was
ist Kunstvermittlung? Welche Bereiche gehören zur Kunstvermittlung?
Eine theoretische Einführung in den Fachbereich erörtert Fragen wie: Wozu
Kunstvermittlung? An wen richten sich die unterschiedlichen Kunstvermittlungs-Formate?
Welche Strukturen der Kunstvermittlung gibt es an Kunstinstitutionen?
Antworten werden gemeinsam mit den Studierenden erarbeitet, unterschiedliche Ansätze
und Methoden werden diskutiert und mithilfe von Sekundärliteratur ergründet. Ein kurzer
historischer Überblick zur Entstehung und Wandlung der Kunstvermittlung wird gegeben.
Bei einem Ausstellungsbesuch in Greifswald, z.B. des Kunstvereins Art 7 oder der Kustodie
der Universität, werfen wir einen Blick auf die Vermittlungsangebote der jeweiligen Institution,
wenden in Gruppen unterschiedliche Methoden der Kunstvermittlung an und entwerfen einen
Workshop zur aktuellen Ausstellung.


Eine zweite zweitägige Blockveranstaltung findet im KINDL in Berlin statt. Hier geben wir
Einblick in unsere Arbeitsabläufe der Konzeptionierung, der Umsetzung und Durchführung
einzelner Workshops sowie der Weiterentwicklung des Bereichs Kunstvermittlung.
Welche Leitgedanken haben wir im KINDL? Wie arbeiten wir in und mit einer Ausstellung?
Wie gehen wir auf die Zielgruppen ein? Welche Angebote und Arbeitsstruktur haben wir vor
Ort?


Auch hier spielt Praxis eine wesentliche Rolle:
Wir führen durch das KINDL und durch die aktuellen Ausstellungen und lassen die
Studierenden an einem Workshop zu einer Ausstellung teilhaben.
Die Studierenden entwickeln dann in Gruppen unter Berücksichtigung des bisher Erlernten
selbstständig einen eigenen Workshop zu einer der anderen Ausstellungen. Wir diskutieren
mögliche Ansätze und Methoden in Hinblick auf bestimmte Zielgruppen und führen diesen
Workshop gemeinsam durch.


Einen Einblick in erweiterte Projekte der Kunstvermittlung geben wir mit der Vorstellung des
partizipativen Ausstellungs-Projektes 50 Gramm Kunst, des neuen Workshop-Formats
„KINDL Rallye“, das die Architekturgeschichte des KINDL miteinbezieht und des
Langzeitprojektes „Die Blauen Bücher“ mit der benachbarten Hermann-Boddin-Grundschule.