Seit dem 15. Jahrhundert führte das europäische Ausgreifen auf andere Kontinente einerseits zu weltweitem Austausch und andererseits zu konfliktreichen Ungleichheiten. Entdeckungen, Eroberungen und Kolonisierung beruhten oft auf einseitiger Übermacht und Gewalt, brachten aber auch wechselseitige Annäherungen und globale Verflechtungen. Europa selbst wandelte sich dadurch grundlegend. Das Seminar wird die Frühphase der europäischen Expansion (ca. 1450-1800) als „globale Interaktion” erkunden, um verschiedene, manchmal überraschende Perspektiven auf diesen vielschichtigen Prozess zu eröffnen. Die aktive Teilnahme umfasst die Vorbereitung und informelle Präsentation je eines Themas als Expert*in und Impulsgeber*in. 

Literatur: Für eine kommentierte Quellenlektüre sei die Reihe „Dokumente zur Geschichte der europäischen Expansion” empfohlen; einschlägige Aufsätze finden sich in Renate Dürr, Gisela Engel und Johannes Süßmann (Hrsg.), Expansionen in der Frühen Neuzeit (Zeitschrift für historische Forschung. Beiheft 34), Berlin 2005.