Medien aller Art prägen den Alltag. Stärker noch, Weltbezüge grundsätzlich wirken in gewisser
Weise „vermittelt“. Gleichzeitig scheint diese „Medialität“ von ihren Anfängen an, wie zum
Beispiel Platon im Timaios deutlich zu machen versucht, problematisch. Die fortwährende
Veränderung, Modifikation oder Ersetzung technisch-kulturell erzeugter Medien ist durch
Misslingens- und Unsicherheitserfahrungen geprägt, die zum einen auf die jeweilige
Verfasstheit des Mediums selbst zurückzuführen sein könnte und zum anderen durch Einflüsse
von außen, die die möglichen Grenzen der Vermittlungsleistungen des Mediums aufzeigen.
Wenn in diesem Zusammenhang umgangssprachlich von den „Medien“ die Rede ist, sind in
aller Regel Informationsmedien gemeint (Hubig, Medien/Medialität, 2016).
Hierzu lassen sich mit Blick auf den Philosophieunterricht zunächst philosophische und nicht-
philosophische Texte, bildliche Darstellungen, Musik und bewegte Bilder in Form von Film- oder
Videosequenzen zählen. Nachmoderne Lebenswelten vor allem auch der jungen Menschen
sind darüber hinaus jedoch vor allem auch durch den Umgang mit digitalen Medien
gekennzeichnet. Ein Philosophieunterricht, der sich an der Lebenswelt von Schüler*innen
orientiert, versucht die diese Lebenswelt bestimmenden Medien einerseits methodisch in den
Unterricht einzubinden und sie andererseits selbst zum Gegenstand des Unterrichts zu
machen.
Vor diesem Hintergrund will das Seminar, neben der didaktischen Reflexion auf klassische
Medien, vor allem die Möglichkeiten und Grenzen des Einbezugs der digitalen Medien in den
Philosophieunterricht untersuchen. Welche didaktischen und methodischen Überlegungen
können die sachgerechte Medienauswahl grundsätzlich lenken? Welche Potentiale und
Gefahren bergen digitale Medien für den Philosophieunterricht? Wie sind ein
problemorientierter Zugang und eine kritische Auseinandersetzung mit den (digitalen) Medien
auf Seiten der Schüler*innen realisierbar, der zentrale Kompetenzen des Philosophieunterrichts
fördert? Was ist oder kann Medienkompetenz in diesem Zusammenhang sein? Welcher
curriculare Rahmen steht mit Blick auf Medienkompetenz zur Verfügung und wie kann er
sinnvoll genutzt werden? Diese und weitere Fragen sollen Gegenstand des Seminars sein.
Andere, eigene Fragen und Problemstellungen können in den gemeinsamen
Verstehensprozess eingebracht werden.
Nähere Informationen zu den Textgrundlagen und der Struktur des Blockseminars werden in
der ersten Sitzung bekannt gegeben und miteinander abgestimmt.