Insbesondere in sich noch entwickelnden Demokratien sind neue politische Parteien ein häufig auftretendes Phänomen. Aber auch in etablierten politischen Systemen kommt es zu Parteineugründungen. Häufig sind diese mit neuen Themen verbunden, sodass die These naheliegt, dass programmatische Lücken im politischen Wettbewerb Pateigründungen begünstigen. Doch hält diese Annahme der wissenschaftlichen Untersuchung stand? Ziel des Seminars ist es, den Studierenden Kenntnisse zu wesentlichen Gegenstandbereichen der vergleichenden Politikwissenschaft zu vermitteln. Dazu ist das Seminar entlang des Forschungsprozesses organisiert. Die Studierenden werden in Forschungsgruppen aufgeteilt, wobei die Gruppen sich wöchentlich über den Fortschritt ihrer Bemühungen informieren. Zunächst ist zu klären, welche Definitionen von „neuen Parteien“ in der Forschung verwendet werden und welche anderen, alternativen Konzeptionen des Phänomens diskutiert werden. Anschließend ist durch Literaturarbeit aufzuklären, welche Einflussfaktoren für das Auftreten bzw. den Erfolg neuer Parteien theoretisch abgeleitet wurden und wie diese operationalisiert werden können. Schlussendlich soll ein eigenes Kausalmodell entwickelt und empirisch getestet werden.