Intersektionalität avancierte in den letzten Jahrzehnten zu einem neuen Paradigma innerhalb der Gender Studies. Die überwiegend sozialwissenschaftlich geprägte Intersektionalitätsforschung untersucht die wechselseitige Abhängigkeit und Durchdringung von Kategorien sozialer Differenzierung und Ungleichheit (wie etwa Geschlecht, race, soziale Herkunft, Religion etc.). In dem Seminar werden wir uns fragen, ob und inwiefern dieser Ansatz auch für die kultur- und literaturwissenschaftliche Forschung fruchtbar zu machen ist. Dafür werden wir uns in einem ersten Teil in theoretischer Hinsicht mit Intersektionalität auseinandersetzen, um in einem zweiten Teil den Gewinn einer intersektionalen Perspektive für die Lektüre literarischer Texte vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart zu erproben: Lassen sich dadurch neue Aspekte literarischen Erzählens entdecken – oder handelt es sich bei einer literaturwissenschaftlichen Intersektionalitätsforschung eher um „alten Wein in neuen Schläuchen”? Und nicht zuletzt: Ließen sich ausgehend von einer literaturwissenschaftlichen Anwendung des Paradigmas womöglich sogar neue theoretische Impulse für die weitere Debatte um Intersektionalität gewinnen?

In das Seminar ist eine Blockveranstaltung mit externen Referentinnen integriert. Diese wird am 8. Dezember 2016 stattfinden.