Veranstaltungsnummer: 4006123

Die Reformation hat nicht nur für den Bereich der Kirchen- und Politikgeschichte eine neue Epoche eingeleitet, sondern auch die Geschlechterverhältnisse, Ehe und Sexualität grundlegend neu ausgerichtet. Welchem Wandel waren Vorstellungen von Sexualität in den verschiedenen Konfessionen ausgesetzt? Wurde die Normierung von Sexualität und die Kriminalisierung und von Normabweichungen im Zuge einer neuen Form der Sozialdisziplinierung gegenüber dem Mittelalter gar intensiviert? Bildet das Zeitalter der Aufklärung eine neue Epochenzäsur und führt zu einer Rationalisierung des Sexualitätsdiskurses? Diesen und weiteren Fragen wollen wir im Seminar nachgehen und den Bereich frühneuzeitlicher Sexualitäten anhand der Lektüre einer Vielzahl von Quellengattungen und Methoden kennenlernen, rechtliche, literarische und medizinische Zeugnisse der Reflexion über Sexualität in den Blick nehmen.