Veranstaltungsnummer: 4006117

Kein Aussteller des Mittelalters produzierte eine mit der päpstlichen Masse vergleichbare Urkundenzahl. Päpstliche Urkunden sind dabei nicht nur ihres Inhalts wegen bedeutsame historische Zeugnisse, sondern können zugleich in ihrer bloßen Form der Geschichtswissenschaft zur Analyse von Herrschaftsrepräsentation, Verwaltungspraktiken und vielem mehr dienen.

In der Übung wird die Diplomatik der Papsturkunden am Original verschiedener Urkundentypen und Überlieferungsformen eingeübt. Wir werden dabei die Merkmale kennenlernen, an denen die Kanzleimäßigkeit (stilus curiae) einer Urkunde und damit ihre Echtheit und Gültigkeit festgemacht wurde. Zugleich werden wir dabei eine Reihe weiterer Hilfswissenschaften zu nutzen lernen, etwa das Lesen und Transkribieren (Paläographie) oder Datieren (Chronologie) mittelalterlicher Papsturkunden einüben und einen Einblick gewinnen in die Methoden und Fragestellungen der Papsturkundenforschung.