Immer wieder wird darüber diskutiert, ob Albrecht von Wallenstein ein grausamer Kriegsherr oder ein begnadeter Reformer war. Gerade auch im Hinblick auf sein Wirken als Herzog von Mecklenburg soll diese Frage im Mittelpunkt des Seminars stehen. Besondere Aufmerksamkeit erfahren zudem die von ihm unternommenen Anstrengungen, um seine Herrschaft zu repräsentieren. In diesem Zusammenhang wird seine umfangreiche Münzprägung beleuchtet. Treffend formulierte es der 2013 verstorbene Greifswalder Historiker Herbert Langer: „Alle Chancen mit Geschick und Glück nutzend, stieg Wallenstein im kaiserlichen Dienst zu höchsten Rängen auf und zählt überdies zu den problematischsten Figuren der europäischen Geschichte. In dem kometenhaften Aufstieg lag indes auch eine der Ursachen für seinen Sturz. Das Faszinosum Wallenstein fordert Wissenschaft und Kunst immer wieder zur Betrachtung großer Geschichte heraus, denn es liefert alle Ingredienzen: Macht, Erfolg, Reichtum, Prunk, Neid, Hass, Intrigen, Verrat, Krieg und Frieden.”
Literatur: Wallenstein. Sein Leben erzählt von Golo Mann, Frankfurt am Main 1971
(seitdem verschiedene Ausgaben); Josef Polisenský, Josef Kollmann,
Wallenstein. Feldherr des Dreißigjährigen Krieges, aus dem Tschechischen
übersetzt von Herbert Langer, Köln/Weimar/Wien 1997 (Titel der
Originalausgabe: Valdstejn. Ani Císar, ani Král, Prag 1995); Robert
Rebitsch, Wallenstein. Biographie eines Machtmenschen, Wien/Köln/Weimar
2010; Terra felix Mecklenburg – Wallenstein in Norddeutschland. Fiktion
und Machtkalkül des Herzogs von Mecklenburg, Internationale Tagung 7.–9.
November 2008 auf Schloss Güstrow, hg. von: Staatliches Museum
Schwerin, Kunstsammlungen, Schlösser und Gärten, Landesmarketing
Mecklenburg-Vorpommern (Publikationen des Lehrstuhls für Nordische
Geschichte 12), Greifswald 2010; Geoff Mortimer, Wallenstein.
Rätselhaftes Genie des Dreißigjährigen Krieges, Darmstadt 2012;
Wallenstein. Mensch – Mythos – Memoria, hg. von Birgit Emich u. a.
(Historische Forschungen 117), Berlin 2018.
- Dozent/in: Torsten Fried
- Dozent/in: Beate Heß