In den letzten Jahrzehnten sind ökologisches, bionisches und nachhaltiges Bauen zu neuen Schlagworten in der zeitgenössischen Architektur geworden, die scheinbar ‚naturnaher‘ oder ‚grüner‘ wird. Das Bauen mit und nach der Natur hat aber eine wesentlich längere Tradition. Im Seminar werden daher mit Blick in die Architektur- und Stadtbaugeschichte sowie Architekturtheorie das Verhältnis von Natur und Architektur genauer betrachtet und unterschiedliche historische und zeitgenössische Konzepte ‚grüner‘ Architektur vorgestellt – angefangen von der Idee der Urhütte, den antiken Hängenden Gärten von Babylon über die Sala terrena und frühneuzeitlichen Gartenarchitekturen bis zur Gotikrezeption und der Gartenstadt-Bewegung. Schließlich sollen auch aktuelle Tendenzen einer nachhaltigen Baukultur wie Recycling, Urban Gardening und die Verwendung regionaler Baumaterialien einbezogen werden. Zugleich soll mit Blick auf die Theorien die sich verändernden Lesarten und Bedeutungen des Verhältnisses von Natur und Architektur untersucht werden.