Perlmutt, Horn, Granit, Bergkristalle, Federn, Alabaster, Silber stellen nur einige der Materialien dar, die in der frühneuzeitlichen Kunstproduktion verwendet wurden. Stellen sie lediglich einen Rohstoff dar oder verbanden sich Ideen, Wertzuschreibungen, Hierarchien mit ihrer Verwendung? Ausgehend von der Einführung in die Materialikonographie und -ikonologie werden wir an ausgewählten Werken die verwandten Materialien und ihre jeweiligen Arrangements auf ihre Wirkungs- und Nutzungsweise hin untersuchen: Inwieweit wird der Verwendungszweck eines Objektes unterstrichen, eine bildhafte Aussage formuliert, ein ikonographisches Programm unterstützt? Wir werden die ökonomischen, ideellen und inhaltlichen Gründe herausarbeiten, die ausschlaggebend waren für die Verwendung bestimmter Materialien. Kritisch sollen dabei auch frühneuzeitliche und heutige Wertzuschreibungen von Materialien bei der Analyse von frühneuzeitlicher Kunst und Artefakte diskutiert werden.
Das Seminar wird von einer Tagesexkursion nach Berlin begleitet.
- Dozent/in: Antje Kempe