Die seit den 1990er Jahren rasant um sich greifende Digitalisierung hat die moderne Lebenswelt derart nachdrücklich verändert, dass der italienische Philosoph Luciano Floridi von einer „4. Revolution“ spricht. Dass jene auch vor der (demokratischen) Politik nicht Halt macht, ist eine naheliegende Vermutung. Die Rede von der „liquid“ oder „e-democracy“ schwirrt nicht erst seit Gründung der „Piraten“ durch den politischen und politiktheoretischen Diskurs.
Im Seminar soll vor diesem Hintergrund auf Chancen und Gefahren einer digitalisierten Demokratie eingegangen werden. Ausgehend von vergleichsweise klassischen Demokratietheorien wird danach gefragt, wie die Digitalisierung auf den demokratischen Prozess wirkt, ihn verändert und womöglich sogar eine demokratische Ordnung zu begünstigen in der Lage ist, die den Status quo weitgehend hinter sich lässt.
- Dozent/in: Tobias Müller