Die stoische Philosophie fasziniert mit ihrer Zugänglichkeit und gleichzeitig mit ihrer Tiefe. Spekulationen zur Natur des Universums und zur Logik stellen den Hintergrund einer praxisnahen Ethik dar, die durch die Hervorhebung der Vernunft des Menschen darauf abzielt, dem Menschen Selbstgenügsamkeit, Unerschütterlichkeit und Gelassenheit beizubringen.

Philosophen, Händler, Politiker, Sklaven und Kaiser – von Zenon bis Seneca, von Epiktet bis Mark Aurel – die stoischen Denker haben höchst diverse Hintergründe und alle haben einen einzigartigen Beitrag zur Definition von Tugenden wie Weisheit, Mäßigung, Tapferkeit und Gerechtigkeit sowie deren Anwendung im Leben geleistet. Anhand ihrer Texte wollen wir im Seminar die stoische Ethik rekonstruieren und ihre Wirkungsgeschichte bis hin zum heutigen Verständnis von Achtsamkeit, Selbstverbesserung, Stressmanagement und Resilienz analysieren. Gemeinsam überprüfen wir so die Praktikabilität, die Aktualität und das Potential der stoischen Lehre.

In der Einführungssitzung (24.10.2024) werden den Teilnehmenden Lektüren zugeteilt. Die Teilnahme am Seminar setzt die Bereitschaft voraus, diese Lektüren im Laufe des Semesters zu bearbeiten und sie im Blockteil im Januar vorzustellen und zu diskutieren.