Diese Vorlesung muss zusammen mit einem der drei Proseminare „Interpretationen zu ausgewählten Hauptwerken der Philosophie: Platon - Aristoteles - Kant“ belegt werden. Beide Veranstaltungen bilden zusammen mit der Vorlesung „Disziplinen und Methoden der Philosophie“ und dem Proseminar „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten im Fach Philosophie“, die jeweils im Wintersemester angeboten werden, das zweisemestrige Modul 1: „Einführung in die Philosophie“. In dieser Vorlesung wird vorausgesetzt, dass Sie die Inhalte und Methoden der Vorlesung „Disziplinen und Methoden der Philosophie“ und des Proseminars „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten im Fach Philosophie“ kennen.

Gegenstand der Vorlesung und des Begleitseminars sind drei Werke, deren Themen, Systematiken, Methoden, Terminologien und Argumente die europäische Philosophie und ihre Disziplinen nachhaltig geprägt haben: Platons Politeia, Aristoteles’ Metaphysik und Kants Kritik der reinen Vernunft. Platon setzt mit seiner Politeia Maßstäbe für die praktische Philosophie, wenn er nach den Ermöglichungsbedingungen für Gerechtigkeit, für das gute Leben und für Philosophie als Wissenschaft und Lebensform fragt. Aristoteles wiederum begründet in seiner Metaphysik die Disziplin der theoretischen Philosophie, die wir heute als allgemeine Metaphysik (Ontologie und Metaontologie) und spezielle Metaphysik kennen. Er entwickelt eine Grundlagenwissenschaft, die erste Prinzipien auffindet und verteidigt, die klärt, wonach wir genau fragen, wenn wir nach Existenz fragen, und die diskutiert, was alles existiert und ob Gottes Existenz bewiesen werden kann. Immanuel Kants Kritik der reinen Vernunft schließlich ist mit ihrer Untersuchung der Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis ein, wenn nicht das Standardwerk der Erkenntnistheorie und Metaphysik und bietet – wie auch Platons und Aristoteles’ Werke – ein Musterbeispiel dafür, wie gute Philosophie schriftlich fixiert werden kann.