Im Seminar Dämonologie und Literatur in Spätmittelalter und Früher Neuzeit, das sich aus Seminar (2 SWS) und Lektürekurs (1 SWS) zusammensetzt, untersuchen wir Texte zu Magie, Zauberei und Dämonologie in ihren literarischen sowie diskurs- und wissensgeschichtlichen Dimensionen. Zunächst befassen wir uns mit spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Zauberbüchern und fragen nach ihrer Funktion als Medien magischer Praxis. In diesem Zusammenhang werden wir uns Auszüge aus Johann Hartliebs Buch aller verbotenen Kunst erschließen. Folgend lesen wir Kapitel aus dämonologischen Traktaten wie der deutschsprachigen Version von Ulrich Molitoris’ De Lamiis sowie Johann Fischarts Bearbeitung von Jean Bodins Démonomanie des sorciers, die eine theoretische Auseinandersetzung mit Magie und Hexerei eröffnen. Auf dieser Grundlage wenden wir uns schließlich literarischen Texten wie dem Faustbuch und insbesondere dem Wagnerbuch zu, um ihr Verhältnis zu zeitgenössischen Wissens- und Diskursformen zu analysieren. Ein Gastvortrag ergänzt das Seminar und bietet Einblicke in die frühneuzeitliche Rezeptliteratur. Regelmäßige Anwesenheit und aktive Mitarbeit werden erwartet.