Was ist ein Bild? - und was zeichnet die Wahrnehmung von Bildern gegenüber der sonstigen äußeren Wahrnehmung aus? Diesen Fragen wird das Seminar auf der Grundlage von Edmund Husserls Studien zu Phantasie und Bildbewusstsein nachgehen. Hierfür werden wir uns zunächst die zentralen Differenzierungen und Termini der Bildphänomenologie Husserls zugänglich machen – etwa die Unterscheidung von ›materiellem Bild‹, ›Bildobjekt‹ und ›Bildsujet‹, die Rolle von Ähnlichkeit in Bildern oder auch die Differenzierung zwischen ›ästhetischer Bildbetrachtung‹ und ›symbolischer Bildbetrachtung‹. Hierbei werden zur Orientierung auch generelle, einführende Erläuterungen zum Denken Husserls (1859-1938), des Begründers der philosophischen Strömung der Phänomenologie, gegeben. Schließlich werden wir die phänomenologischen Einsichten zur Bildlichkeit an konkreten Bildern aus den Bereichen der Kunst(geschichte) und des alltäglichen Lebens prüfen und erproben. Ein besonderer Fokus wird im Seminar zudem darauf liegen, inwiefern Husserls Überlegungen auch auf ›abstrakte Bilder‹ und ›Filmbilder‹ übertragen werden können – Themen, denen sich Husserl zu seiner Zeit nicht tiefgehend widmete.

Literatur: Edmund Husserl: Phantasie und Bildbewusstsein. Felix Meiner Verlag, Hamburg. [Textgrundlage des Seminars].

Verena Mayer (2009): Edmund Husserl. C.H. Beck, München. [zur Einführung in Husserls Phänomenologie empfohlen].