Lange dominierte die Geschichtsschreibung und Selbstauffassung von Schweden und Dänemark die Vorstellung des "benevolent master", der nordischen Länder als besonders freundliche, wohlwollende Kolonialherren. Postkoloniale Studien haben diese Siecht in den letzten Jahren zunehmend hinterfragt und damit auch der Forschungstradition, die sich vor allem auf die Erfahrungen der Kolonialisierten in Afrika und Asien bezieht, bezieht, eine nordische Perspektive hinzugefügt. Das Hauptseminar beschäftigt sich mit skandinavischem Kolonialismus in seiner ganzen Bandbreite, von der europäischen Expansion in die arktischen und nördlichsten fennoskandischen Regionen im Mittelalter über das dänische Kolonialreich in Indien, der Karibik und Grönland bis hin zum heutigen Verhältnis Schwedens, Norwegens und Finnlands zur samischen indigenen Bevölkerung.