Metaethik ist, wie die Normative Ethik, eine Subdisziplin der Philosophischen Ethik. Ist das Erkenntnisinteresse der Normativen Ethik direkt darauf gerichtet, moralische Prinzipien, Regeln oder Normen zu begründen, so geht es der Metaethik darum, über die Bedingungen der Möglichkeit Normativer Ethik aufzuklären. In diesem Zusammenhang unternimmt die Metaethik folgende, eng mit einander verbundene Bemühungen: 

Die Metaethik analysiert die Sprache der Moral und der Normativen Ethik; etwa die Verwendungsweise von Ausdrücken wie 'moralisch gut' oder 'richtig'. Sie fragt nach dem mit moralischen Äußerungen verbundenen Geltungsanspruch (Können moralische Äußerungen gültig oder ungültig sein? Haben sie einen 'Wahrheitswert'?) sowie nach dem Verhältnis von moralischen Urteilen und der Motivation (Schlagwort »Internalismus« vs. »Externalismus«). 

Sie untersucht den Gegegnstandsbereich dieser Äußerungen. (Haben moralische Äußerungen eine 'moralische Realität' zum Korrelat? Wenn ja, ist diese Teil der natürlichen Welt?) 

Die Metaethik fragt auch nach den Möglichkeiten moralischer Erkenntnis. Sie typologisiert und analysiert die verschiedenen Versuche der Begründung moralischer Prinzipien. 

Versteht sich bereits die Normative Ethik als Reflexionsdisziplin – als Reflexion auf Moral –, so handelt es sich bei der Metaethik sozusagen um eine Reflexionsdiziplin zweiter Ordnung. Damit verbinden manche, aber keineswegs alle Metaethiker/innen den Anspruch, ihre Theorien gleichsam 'normativ-ethisch neutral' formulieren zu können. 

Wir erarbeiten uns anhand klassischer Texte und Kommentare eine Übersicht über die Themebereiche der Mertaethik. Dabei geht es letztlich darum, die Grundlagenprobleme moralischen Denkens besser zu verstehen.