Sir Ernst H. J. Gombrich (1909-2001) verdanken wir nicht nur seine Geschichte der Kunst, die seit ihrer Erstauflage 1950 vielfach neu aufgelegt, herausgegeben und übersetzt wurde und bis heute in weiten, akademischen wie nicht-akademischen, Leserschaften als eines der Bücher über Bildende Kunst überhaupt gilt, sondern auch einige eher kunsttheoretische bzw. kunstpsychologische Abhandlungen, darunter sein Hauptwerk Kunst und Illusion. Zur Psychologie der bildlichen Darstellung aus dem Jahr 1960. In diesem Werk entwickelt Gombrich u.a. im Ausgang von der zeitgenössischen Wahrnehmungstheorie J.J. Gibsons, auf die Bildende Kunst bezogen, eine Theorie des Sehens als eines nicht passiven, empfangenden, sondern aktiven, in sich bereits deutenden Vorgangs sowie eine umfassende Theorie des Stils in der Bildenden Kunst. Im Seminar werden wir uns Gombrichs fundamentale, kunsttheoretische Überlegungen erschließen, indem wir sein Buch Kunst und Illusion in Auszügen gemeinsam studieren und diskutieren. Ein besonderer Fokus des Seminars wird darauf liegen, dass wir uns, den kunsthistorischen Verweisen und Beobachtungen Gombrichs folgend, seine Überlegungen an Bildern der Kunstgeschichte sowie weiterhin des Alltags, der Wissenschaft etc. en detail veranschaulichen. Die Lektüregrundlage des Seminars wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben und die einzelnen Textabschnitte per Moodle bereitgestellt.