In den noch jungen konstitutionellen Monarchien in Skandinavien musste sich das Verhältnis von König und Parlament oder Ständen jeweils erst entwickeln. Das 19. Jahrhundert war aber nicht zuletzt auch eine Umbruchsphase in Bezug auf das Verhältnis von christlich-protestantischer Mehrheit und jüdischer Minderheit, mit denen die drei skandinavischen Länder ganz unterschiedlich umgingen. Debatten um und vor allem gegen die Emanzipation wurden oft im Zusammenhang mit politischen Kämpfen um Pressefreiheit und Meinungsfreiheit geführt und damit Grundsteine der modernen demokratischen Selbstauffassung gelegt.

Literatur: Riis, Thomas, ed. Constitutional Documents of Denmark, Norway and Sweden 1809-1849.Constitutions of the World from the late 18th Century to the Middle of the 19th Century -6. München: K. G. Saur, 2008. Ulvund, Frode. Nasjonens antiborgere: Forestillinger om religiøse minoriteter som samfunnsfiender i Norge, ca. 1814-1964. Oslo: Cappelen Damm akademisk, 2017. Leiska, Christoph. Räume der Begegnung - Räume der Differenz: Jüdische Integration und Antisemitismus in Göteborg und Kopenhagen 1850-1914. Studien zum Antisemitismus in Europa Band 11.