Obwohl im 16. Jahrhundert nur Spanien als Kolonialmacht in der Karibik aktiv war, erwarben im 17. Jahrhundert auch die Niederlande, England, Frankreich und Dänemark-Norwegen mehrere Territorien in dieser Region. Dies verursachte eine permanente Kriegssituation, weil Spanien bis 1670 nicht bereit war, die Anwesenheit anderer europäischer Staaten in der Karibik anzuerkennen. Die Karibik wurde lange Zeit so sehr von Seeräuberei geprägt (die Sea Dogs, die Bukaniere, das Goldene Jahrhundert der Piraterie), dass die spanische Kolonialwirtschaft sich ab 1580 im Niedergang befand. In den letzten Dezennien des 17. Jahrhunderts entwickelte sich dann auf den englischen und französischen Inseln eine profitreiche Plantagenwirtschaft, die vollständig von Sklavenarbeit abhängig war. Der karibische Zucker wurde ein essentieller Bestandteil des sogenannten atlantischen Dreieckshandels im 18. Jahrhundert. In diesem Seminar werden vor allem wirtschafts- und sozialgeschichtliche Themen im Vordergrund stehen: die spanische Expansion, die Ausrottung der indigenen Völker, der Aufbau und Niedergang der spanischen Kolonialwirtschaft, die Kaperei und Piraterie, der atlantische Zucker- und Sklavenhandel, die englische und französische Plantagenwirtschaft, die Sklaverei, und die Kreolisierung der Gesellschaft.