Geschlecht ist einer der Faktoren, der den Zugang zu oder Ausschluss von Macht bedingt. Bestimmte Geschlechterperformanzen waren und sind in bestimmten historischen Perioden mehr oder weniger geeignet, Machtpositionen einzunehmen und zu erhalten. Die Vorlesung wird nach einer theoretischen Einführung anhand von Beispielen aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit diese Performanzen sowie unterschiedliche Konzepte von Macht vorstellen und hinterfragen: die kriegerische Maskulinität der Wikingerkönige und die „engelgleiche“ von Mönchen, Königinnenmütter, die Symbiose zwischen weiblichen Heiligen und ihren männlichen Biographen, und die Gesetzestexte des kanonischen und weltlichen Rechts, die den jeweiligen Rahmen dafür vorgeben. Die Vorlesung wird bilingual deutsch/englisch gehalten.

Literatur: Tanner, Heather J., ed. Medieval Elite Women and the Exercise of Power, 1100-1400: Moving Beyond the Exceptionalist Debate. The New Middle Ages. Cham: Springer International Publishing, 2019. Rasmussen, Ann M., ed. Rivalrous Masculinities: New Directions in Medieval Gender Studies. Notre Dame, Indiana: University of Notre Dame Press, 2019. Beard, Mary. Women & Power: A Manifesto. First American Edition. New York, London: Liveright Publishing Corporation, 2018.