Das 18. Jahrhundert gilt zu Recht als Zeitraum der Aufklärung, in der eine besondere Wertschätzung von Vernunft und Empirie charakteristisch war und entscheidende Grundlegungen in Bezug auf die modernen Wissenschaften stattfanden. Das Ideal der Zeit rieb sich damit auch an althergebrachten Weisen, die Welt zu sehen. Neue Formen der Kritik an Religion und Aberglaube kamen auf und transformierten mittel- und langfristig Theologie, Philosophie und die europäischen Gesellschaften. Gerne gerät bei diesem Narrativ aus dem Blick, dass auch während des 18. Jahrhunderts nicht „Aberglaube“, Religiösität und magisches Denken verbreitet waren, sondern zum Teil auch Symbiosen mit dem „neuen Denken“ eingingen. Im Proseminar werden Sekundärliteratur und Quellen zu verschiedenen derartigen historischen Phänomenen (z.B. Alchemie, „Vampir-Wahn“, Rosenkreuzertum u.a.) gelesen, eingeordnet und diskutiert. Für das Seminar ist deshalb ein wöchentliches Lektürepensum von ca. 20–30 Seiten einzuplanen. Bibliografie und Literatur werden zu Beginn des Semesters via Moodle bereitgestellt.