Während im ersten Semester dem ersten Zugang zu wissenschaftlichen Fragestellungen durch (wissenschaftliches) Denken Raum gegeben wurde, werden in diesem Semester ganz praktisch grundlegende wissenschaftliche Arbeitstechniken wiederholt und eingeübt, die für einen erfolgreichen Studienabschluss unentbehrlich sind: wissenschaftliches Fragen, Literaturrecherche, Lesen und Exzerpieren wissenschaftlicher Texte, Belegen und Bibliographieren, Formulieren, Argumentieren und Gliedern. Und ganz wichtig: Zeitmanagement! All diese Techniken werden durch die Entwicklung von KI jedoch gerade in Frage gestellt, bedürfen ggf. ganz anderer Kompetenzen als noch wenige Jahre zuvor. Wir stehen mitten in einer Debatte um die Veränderung des wissenschaftlichen Arbeitens, von der Lernziele und Inhalte der Übung natürlich nicht unberührt bleiben: Was ist, wenn Künstliche Intelligenz die Uni-Hausarbeit schreibt? Wie gehen wir sinnvoll mit KI um, was bleibt die menschliche Eigenleistung und wie lassen sich KI-Kompetenzen für einen sinnvollen, kontrollierten Einsatz entwickeln?
Mitten in einem recht tiefgreifendem Transformationsprozess wollen wir diese Fragen, die die Inhalte der Übung maßgeblich betreffen, mitreflektieren und erproben, in welcher Weise KI das wissenschaftliche Schreiben bereichert und welche Fähigkeiten wir brauchen, um sie sinnvoll in die wissenschaftlichen Arbeitsschritte einzubeziehen. Dabei handelt es sich um einen ersten Versuch und wir werden gemeinsam verschiedene Szenarien testen und jeweils reflektieren.
Die Umsetzung erfolgt dabei anhand
einer konkreten kommunikationswissenschaftlichen Fragestellung aus der
Lehrveranstaltung „Soziologie der interpersonalen Kommunikation“ bzw.
„Gesprächsanalyse“ und zielt auf die semesterbegleitende Vorbereitung der im
Modulplan geforderten Hausarbeit.
- Dozent/in: Jörg Holten
- Dozent/in: Henriette Mehlan