Die Geschichtswissenschaften der nordischen Länder waren lange Zeit von einem Narrativ geprägt, das dem Katholizismus nur eine untergeordnete Rolle für die politische und gesellschaftliche Entwicklung einräumte. Dabei erschien die gesamte mittelalterliche Kirchengeschichte als eine Art Vorspann der Reformation. In neueren Forschungen wird die Bedeutung der mehr und mehr in Frage gestellt – zwar höchst relevant aus politischen Gründen, weniger wirksam jedoch für die Spiritualität der Bevölkerung. Auch das Fortwirken katholischer Orden und der Widerstand dagegen finden vermehrtes Interesse. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Kirchengeschichte der nordischen Länder mit Fokus auf Ausbau der Kirchenstrukturen, Reformation und Gegenreformation.

Klaus Schatz: Jesuiten in Schweden. Münster 2019; Tarald Rasmussen und Ola Tjørhom (Hgg.): Reformasjonen i nytt lys, Oslo 2017; Heinrich Holze: Die Kirchen des Nordens in der Neuzeit (16. bis 20. Jahrhundert, Leipzig 2011.