Im Jahr 1681 vermachte Herzog Ernst Bogislaw von Croÿ der Greifswalder Universität eine große Tapisserie aus Familienbesitz. Der gut 30m2 große „Croÿ-Teppich“ – jetzt im Pommerschen Landesmuseum – wurde um 1554 von Peter Heymanns in Stettin hergestellt und zeigt neben imposanten Mitgliedern pommerscher und sächsischer Adelsfamilien, bedeutende Persönlichkeiten der Reformation. Vorlagen für die Gestaltung der Tapisserie entstammten unter anderem den Werkstätten Albrecht Dürers und Lucas Cranach d. Ä.. Das wertvolle Vermächtnis kam jedoch mit einer Auflage: alle zehn Jahre solle der Mutter des Herzogs, Prinzessin Anna von Croÿ, an ihrem Todestag, dem 7. Juli 1660, gedacht werden. Im Rahmen dieser Feierlichkeit solle auch der Teppich ausgestellt werden.
1660…2020: Das Croÿ-Fest steht an!
Das forschungsorientierte Seminar verfolgt das Ziel, neue Perspektiven auf den Croÿ-Teppich zu erschließen und ein Konzept für das Croÿ-Fest am 7. Juli, in Kooperation mit der Kustodie der Universität und dem Pommerschen Landesmuseum zu erarbeiten. Die Forschungsarbeiten werden im Seminar begleitet und unterstützt durch Einführungen in das Medium Tapisserie, in den Produktionskontext des Croÿ-Teppichs und in die Geschichte seiner Rezeption bis heute. Grundlegend ist dabei auch die Frage, welche Aspekte der geschichtsträchtigen pommerschen Tapisserie, die 2014 zum „national wertvolles Kulturgut“ erklärt wurde, auch für heutige Studierende der Universität noch aktuell und relevant sind.
- Dozent/in: Isabelle Dolezalek