Der technologische Wandel zu Zeiten der Industrialisierung ermöglichte es Farben zu synthetisieren. Damit mussten verbindliche Modelle geschaffen werden, die eine normierte Ordnung von Farben für alle Produktionswege garantierten. Das farbliche Erscheinungsbild wurde daraufhin zum wesentlichen Merkmal von Waren und Dienstleistungen. Seit 1994 ermöglicht es ein Gesetz zudem, Farben als Teil der Corporate Identity beim Deutschen Marken- und Patentamt eintragen zu lassen. Konzerne haben somit die Möglichkeit ihre Firmenidentiät mit der kollektiven Erinnerung von Farbe zu verbinden.

Im Seminar werden Farbsysteme/ Farbräume (RGB, LAB, RAL, etc.) und gesellschaftliche Entwicklungen in Zusammenhang mit Farbe (Farbmarken, "Color of the Year" etc.) ebenso besprochen, wie Werke zeitgenössischer Künstlerinnen, die Farbe und Licht zum Gegenstand ihrer Arbeiten machen (Karla Black, Dan Flavin, Olaf Nicolai, James Turell, Maria Vedder, u.a.). Dabei geht es auch darum, einen experimentellen Raum ("White Cube", "Black Box") zu schaffen, in dem neben gängigen Techniken (Fotografie, Siebdruck, Video) auch transmediale Formen (3D-Druck, Digitaldruck, VR, Wearabeles, etc.) als künstlerisches Material einbezogen werden können. Zudem werden Kenntnisse zur Konzeption, Organisation und Präsentation der individuellen künstlerischen Arbeit vermittelt.