Die Litfaßsäule war eines der einflussreichsten Massenmedien der Moderne. 1855 wurden die freistehenden Säulen in Berlin aufgestellt, um das „wilde” Plakatieren zu kontrollieren. Im Laufe ihrer 165-jährigen Geschichte hat sich die Anschlagssäule weltweit verbreitet und ist über ihre Funktion zur Regulierung von Information, Werbung und Unterhaltung hinaus, zur Projektionsfläche für private und urbane Kommunikation sowie für zeitgenössische Kunst im öffentlichen Raum geworden. Zwischen analogen und digitalen Werbemedien prägt die Litfaßsäule auch heute noch den Stadtraum.

Ausgehend von "neuen und alten Massenmedien" untersucht das Seminar temporäre künstlerische Interventionen im öffentlichen und medialen Raum. Wie arbeiten die öffentlichen Medien? Wer sind Ihre Akteure? Was ihre Themen? Die Studierenden sollen, ausgehend von der eigenen künstlerischen Arbeit, konkrete Ideen entwickeln, die bei Eignung, auf Litfaßsäulen in Greifswald plakatiert werden.