Aktuell befinden wir uns in einer Zeit, die sich als post-digital beschreiben lässt. Damit ist nicht gemeint, dass das digitale oder Computerzeitalter hinter uns liegt, sondern dass nach der Digitalisierung der Umgang mit digitalen elektronischen Geräten und Medien (in weiten Teilen der Welt) zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist. Dementsprechend sind inzwischen in der Forschung Fragen danach von Interesse, wie Akteur_innen mit dieser digitalen Umwelt umgehen.

Ausgehend von dieser Prämisse und von Gedanken zur Performativität von Geschlecht und Sexualität, wie sie etwa Judith Butler formuliert hat, zur digitalen Performativität, wie sie sich z.B. bei Martina Leeker finden, aber auch zum Verhältnis von Gender und Medien wie von Angela McRobbie, soll im Seminar der Frage nachgegangen werden, wie Geschlecht und Sexualität digital konstruiert und ausgehandelt werden. Dabei soll es sowohl um eine Betrachtung der medialen Voraussetzungen gehen als auch um Strategien, mit denen Akteur_innen digitalen Medien begegnen.

Dazu wird zunächst ein Blick auf medienwissenschafltiche und Gender Studies-Theorien zum Thema geworfen, um in der zweiten Hälfte des Seminars gemeinsam einige konkrete Beispiele (Twitter-Posts, Youtube-Videos, Computerspiele etc.) zu analysieren. Hierbei sind die Studierenden eingeladen, selbst Untersuchungsgegenstände einzubringen, die sie aus eigener Erfahrung oder Recherche kennen.