Zu Beginn des 18. Jhs. setzte eine "Kulturrevolution" in England ein, deren Resultat der Landschaftsgarten war. Als innovatives und zugleich populäres Medium schloss dieser alle künstlerischen Hauptgattungen in sich ein, verband sie auf geistig-ideelle wie pragmatische Weise mit philosophischen Positionen und literarischen Strömungen, pädagogischen Programmen und reformorientierten ökonomischen Konzepten. Somit handelt es sich bei den großen Gartenanlagen um hochkomplexe, "enzyklopädisch" ausgerichtete, aber auch individuell bzw. subjektiv gedeutete Abbilder der gesamten Kultur sowie Gefühls- und Gedankenwelt der Aufklärung, des Sentimentalismus sowie des Klassizismus und der Präromantik. In diesem Sinne werden ausgewählte Beispiele der "grünen Kunst" zwischen etwa 1720 und 1790 im Seminar vorgestellt und analysiert.
- Dozent/in: Michael Lissok
- Dozent/in: Marco Pliska