Gegenstand dieser Übung sind Inschriften, die neben der archäologischen Hinterlassenschaft und den literarisch überlieferten Texten die wichtigste Quelle für unsere Kenntnis der antiken keltischen Religionen bilden. Diese vorwiegend auf Stein, vereinzelt aber auch auf anderen Materialien bewahrten epigraphischen Zeugnisse, die entweder in einer festlandkeltischen Sprache (Gallisch, Keltiberisch, Lepontisch) oder in der Mehrzahl der Fälle in lateinischer Sprache verfasst sind, bieten wertvolle Informationen etwa zu magischen Praktiken und vor allem zur keltischen respektive keltorömischen Götterwelt. Die Übung will anhand der Lektüre ausgewählter Inschriften deren korrekte Nutzung als religionshistorische Quelle vermitteln und überdies einen ersten Einblick in altkeltische Sprachen gewähren.

Diese Lehrveranstaltung gilt nicht als Proseminar in Basis- oder Schwerpunktmodulen. Sie ist als Übung im Aufbaumodul gedacht und insbesondere als Ergänzung zum Hauptseminar „Mistelkult und Menschenopfer. Die Religionen der antiken Kelten“ zu empfehlen. Von den Teilnehmern wird nebst regelmäßiger und aktiver Teilnahme erwartet, dass sie entweder eine längere Inschrift oder mehrere kürzere, thematisch zusammengehörige Inschriften vertieft bearbeiten und in Form eines Kurzreferates präsentieren. Die Abschlussleistung ist je nach Modul (mündliche Prüfung oder Hausarbeit) zu erbringen.